Die Gegend auf der Halbinsel Kii südlich von Osaka wird auch die Heilige Ecke genannt. Während meinen Ferien in Japan habe ich so manch interessante Dinge über Religion im Lande gelernt. Wer hier in dieser Ecke des Pilger Wegnetzes, auch bekannt unter dem Namen Kodomo Kodo, erleben möchte, kommt am besten in ein Tempelgästehaus. Es klingt ein wenig nach einer Mönchszelle, jedoch überrascht das Haus mit grossen Zimmern, dem vegetarischen mit Liebe zubereiteten Essen und mit einer Onsen Anlage im Erdgeschoss. Diese Bergwelt des Koya-san ist heilig und zugleich die schönste und verblüffendste Friedhof-Gegend des Landes. Lustig erscheint dem Betrachter die acht Meter hohe Rakete, welche aus der Idylle der Gräber ragt. Die Startposition in die andere Dimension will gesichert sein. Unterwegs trafen wir immer wieder auf japanische Senioren, die wochenlang von Tempel zu Tempel wandern und teils zu Fuss und teils mit Bussen die Religion auf eine spassige Art erleben. Auf diesen Wanderungen ist jeder willkommen. Die meisten Japaner sind Buddhisten. Religion generell ist in Japan keine Entscheidungsfrage. Die Haltung ist daher locker und entspannt und es öffnet sich für den Reisenden eine Tür in eine interessante Welt der Religion.